Lange Zeit eher belächelt als ablenkende Beschäftigungstherapie für Patienten, die nach erfolgter Chemotherapie wieder auf Vordermann gebracht werden müssen, hat sich die onkologische Rehabilitationsmaßnahme in der letzten Zeit als durchaus wertvoll für Krebspatienten erwiesen. Leider wird das Angebot – möglicherweise auch wegen des bisherigen vorauseilenden Rufs – viel zu selten genutzt, beklagten Experten auf dem diesjährigen Deutschen Krebskongress in Berlin, wie Dr. Ulf Seifart, beratender Arzt der Deutschen Rentenversicherung Hessen und Chefarzt einer Marburger Rehaklinik.
Die Rehabilitation weise durchaus langfristige Erfolge auf, die das Wohlbefinden des Patienten stärken, so die Fachleute. Frauen mit Brustkrebs treiben zum Beispiel auch 6 Monate nach der Reha noch deutlich mehr Sport, als vor der Maßnahme, und der gesundheitliche Stellenwert sportlicher Betätigung bei Krebs ist bekanntlich unumstritten. Das Bundesministerium für Gesundheit hat demnach Interesse an einer Arbeitsgruppe, die zum Thema Langzeitüberleben nach Krebs forscht. Nach neuen Erkenntnissen soll das Angebot von Rehabilitationsmaßnahmen entsprechend modernisiert werden.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier: http://www.krebsinformationsdienst.de/leben/alltag/rehabilitation-nach-krebs.php
Quelle: Medical Tribune Nr. 3, März 2018